McCullough

Fortune’s favorites

New York : Morrow, 1993.
Taschenbuchausgabe: New York : Avon Books, 1994 (danach zitiert).

(Zur Inhaltsangabe)

Bewertung

McCullough setzt ihre umfangreiche Roman-Rekonstruktion der späten Republik mit einem Band fort, der erkennbar eine Übergangsstellung einnimmt: ist zunächst noch Sulla die dominierende Gestalt, rücken jüngere Akteure wie Pompeius (dem schon die Eröffnungsszene gilt), Cicero und vor allem Caesar in den Mittelpunkt. Nach dem Beginn mit Bürgerkrieg, Gewalt und Proskriptionen ist am Ende des Bandes eine scheinbare Normalität eingekehrt, wenn Pompeius sich durch das Consulat in die Senatsaristokratie einfügt und Caesar seinen langsamen Aufstieg im Cursus honorum fortsetzt. Übersichtlicher ist der Versuch, einen Gesamtüberblick der Geschichte des Mittelmeerraums zu geben, nicht geworden, und ein Personenverzeichnis wäre noch dringender anzuraten als für die vorangegangenen Bände.

Positiv ist zu vermerken, daß der Band trotzdem wieder etwas geschlossener wirkt als The grass crown, vor allem durch die zunehmende Konzentration auf Caesar, wie immer man dessen idealisiertes Portrait beurteilen mag. (Bei diesem Stichwort soll auch daran erinnert werden, daß McCulloughs eigenhändige Zeichnungen ihrer Protagonisten in vielen Fällen keineswegs, wie sie behauptet, auf “authenticated busts” zurückgehen, sondern die Zuschreibungen oft fiktiv sind.) Auch das Kapitel über den Sertoriuskrieg ist eine gelungene Darstellung, wenn auch Schlachtschilderungen nicht unbedingt die Spezialität der Autorin sind. Die Welt des östlichen Mittelmeers ist recht genau geschildert, doch hielt McCulough es nicht für nötig, in den Quellen belegten Bezeichnungen der Ämter in den Städten des griechischen Ostens zu verwenden; angeblich um den Leser nicht zu verwirren (als ob es in diesem Mammutwerk darauf noch ankäme), verwendet sie durchweg das unpräzise »Ethnarch«.

Die historischen und antiquarischen Einhelheiten hat die Autorin wieder mit viel Ausdauer recherchiert. Einiges ist auch in diesem Band freie Konjektur der Autorin, sie hat sich aber weniger Freiheiten herausgenommen als in den früheren Bänden (zu nennen wäre Sullas theatralischer Abschied aus Rom, Caesars Kriegdienst bei Fonteius statt bei Antonius Creticus, bei dem ihn McCullough vermutlich schon frühzeitig Erfahrung in Gallien sammeln lassen wollte). Pompeius’ erster Triumph erfolgte vermutlich nicht schon im Jahr 81, sondern erst 79 (T. R. S. Broughton, The magistrates of the Roman republic, Bd. 2 (1950), S. 83 mit Anm. 5). Den Begriff „democratic“ (S. 195) hätten Römer in Bezug auf ihre Verfassung nicht verwendet. Der daktylische Hexameter war das gewöhnliche Versmaß für epische Dichtungen (S. 206). Die Zeitangabe von Teil 4 (S. 437) ist falsch, es reicht nicht nur bis Mai 79, sondern bis zum Tod Sullas

Sonstige Bemerkungen: die erzwungene Scheidung Aemilia Scauras von Glabrio könnte die Autoren der Fernsehserie „Rome“ angeregt haben, Octavia von einem fiktiven „Glabrius“ scheiden zu lassen. S. 701: die Namen der Volkstribunen des Jahres 76 sind bis auf den des Cn. Sicinius fiktiv.

Inhalt

Teil 1: April 83 v. Chr. bis Dezember 82 v. Chr.

1. Pompeius erhält auf seinem Landsitz im Picenum die Nachricht, daß Sulla in Italien gelandet ist. Für den bevorstehenden Bürgerkrieg will er Sulla drei Legionen von Veteranen seines Vaters zuführen, obwohl er eigentlich noch viel zu jung für ein Kommando ist. Seine Frau Antistia, für ihn eine reine Zweckverbindung, läßt er zurück.

(S. 12) Fasziniert beobachtet der junge Senator Varro, wie die Veteranen sich zum Kriegsdienst drängen. Pompeius schlägt Sullas erbittertsten Gegner Carbo, der ihn unterschätzt, während sich Carbos Quaestor Verres mit der Kriegskasse aus dem Staub macht und zu Sulla überläuft.

Als Pompeius nach weiteren Siegen schließlich auf Sulla trifft, ist die Begegnung viel weniger feierlich als erträumt; Sulla tritt ihm allein entgegen, betrunken und von Krankheit gezeichnet. Sullas Legaten, darunter Metellus Pius und Crassus, sind eifersüchtig auf den Neuankömmling.

Sulla plant sein Vorgehen methodisch. Er umgeht den Consul Norbanus in Capua und versucht, das Heer des anderen Consuls Scipio Asiagenus auf seine Seite zu bringen. Dessen Legat Sertorius ist mit seinem Vorgesetzten unzufrieden und macht sich nach einem Gespräch mit Norbanus auf, um Campanien gegen Sulla aufzuwiegeln. Dabei begegnet er seiner Verwandten Aurelia, der Mutter Caesars, die ihre Tochter aus der Kampfzone holen will. Sie besucht Sulla, mit dem sie früher freundschaftlich verbunden war, in seinem Lager und muß feststellen, daß er seine frühere Schönheit verloren hat. Scipios Heer läuft zu Sulla über, der, von Belagerungen abgesehen, den Krieg für das Jahr einstellt. Seine Hautkrankheit bricht wieder aus, aber Varro kann sie mit einer aufwendig zu bereitenden Tinktur lindern.

(65) Der Volkstribun Brutus ruft Carbo nach Rom zurück, um über die anstehende Wahl der Consuln zu sprechen. Gute Kandidaten sind knapp, da Sertorius sich weigert. Carbo will selbst kandidieren; als zweiten Consul schlägt Brutus den eigentlich noch viel zu jungen Sohn des Marius vor. Brutus' Frau Servilia belauscht das Gespräch. Aus Eifersucht läßt sie eine Sklavin töten, die sich um ihren jungen Sohn gekümmert hat.

Marius bestellt den siebzehnjährigen Flamen dialis Caesar, dessen Mutter und frisch verheiratete Schwestern zu sich, um ihnen und seiner Mutter Iulia die Nachricht mitzuteilen. Im Gegensatz zu den weiblichen Verwandten rät Caesar ihm, das Angebot anzunehmen. Tatsächlich werden Marius und Carbo gewählt und treten am 1. Januar ihr Amt an. Bei Frühlingsanbruch geht Carbo mit den stärkeren Truppen nach Ariminum; Marius ist begierig darauf, Sulla entgegenzuziehen. Aber seine frisch ausgehobenen Legionen erleiden eine schwere Niederlage und lassen ihn teilweise im Stich. Marius zieht sich nach Praeneste zurück. In Rom werden auf Befehl des Marius angebliche Anhänger Sullas ermordet, bevor die letzten Marianer die Stadt verlassen. Sulla setzt eine provisorische Verwaltung ein und läßt Marius in Praeneste belagern.

(S. 112) Im Norden Italiens können die sullanischen Generäle unter Führung von Metellus Nepos und Pompeius die gegnerischen Truppen weit zurückdrängen. Als auch Sulla erscheint, erkennt Carbo in Ariminum, daß seine Lage kaum noch zu halten ist, und flieht heimlich zusammen mit seinem Proquaestor Brutus (dem Vater des Volkstribuns).

Der gelähmte Samnitenführer Papius Mutilus hat eine große Streitmacht aus Samniten, Lucanern und Campaniern gesammelt, um zunächst gegen Sulla zu kämpfen. Seine Frau Bastia läßt sich unterdessen von einem Sklaven befriedigen. Sulla zieht wieder nach Süden und blockiert die Via Latina und die Via Appia. Der samnitische Heerzug findet seinen Weg nach Rom versperrt, da auch Sullas Feldherr Ofella weiterhin Praeneste belagert. Pompeius hat Carbos zurückgelassenes Heer bei Clusium geschlagen, die Reste ziehen nach Süden zu den Samniten. Sulla erteilt Pompeius den Auftrag, in Sizilien und Africa die Getreideversorgung Roms zu sichern und den geflohenen Carbo zu töten. Marius versucht vergeblich, Ofellas Belagerungsring zu durchbrechen. Die durch die versprengten Römer verstärkten Samniten planen, auf einem Nebenweg Sulla zu umgehen und nach Rom zu ziehen. Sulla erfährt davon erst, als sie schon vor der Porta Collina angekommen sind. Er schickt sofort seine Reiter nach Rom und eilt mit den Legionen hinterher. Auf einem weißen Pferd sitzend, überwacht er den Kampf auf dem linken Flügel; den rechten kommandiert Crassus. Die Samniten werden vernichtend geschlagen, ihre Anführer getötet. Sulla läßt von Catilina ihre abgeschlagenen Köpfe in das belagerte Praeneste schießen.

Am Bellonatempel auf dem Marsfeld versammelt Sulla den Senat und schüchtert ihn ein, indem er nahebei die letzten Gefangenen hinrichten läßt. Praeneste fällt, und mit dem Tod des jungen Marius und Carbos lebt keiner von Sullas Gegnern mehr. Auch Mutilus nimmt sich das Leben.

Sulla zieht in Rom ein und läßt Senat und Volk auf dem Forum versammeln. Der Princeps Senatus Valerius Flaccus verkündet Sullas Plan, sich zum Dictator ohne zeitliche Beschränkung wählen zu lassen. Bis zu seiner offiziellen Bestellung bleibt Sulla untätig, dann läßt er die Statuen des Marius und seiner anderen Gegner entfernen. Aber auch immer mehr Menschen verschwinden, Ritter und einige Senatoren, die als Anhänger des alten Regimes bekannt waren.

An den Kalenden des Dezember ruft Sulla den Senat zusammen und verkündet, welche Magistrate er im nächsten Jahr einsetzen will. Als sein Legat Ofella sich beklagt, beim Consulat übergangen zu sein, und das Volk anrufen will, läßt Sulla ihn vor aller Augen umbringen. Metellus Pius bringt den Mut auf, den Dictator zu fragen, wen er töten lassen und wen er verschonen will. Am nächsten Tag gibt Sulla die Antwort und verkündet eine Liste von 40 Senatoren und 65 Rittern, die als vogelfrei proskribiert sind; weitere Listen folgen.

Teil 2: Dezember 82 v. Chr. bis Mai 81 v. Chr.

Sullas Familie kommt aus dem Osten nach Rom, aber auch der vertriebene ägyptische Prinz Ptolemaios Alexander, der in Rom bleiben muß, bis der jetzige König stirbt.

(S. 191) Sulla kümmert sich zunächst um die Neuordnung der religiösen Verhältnisse. Er füllt die Priesterkollegien wieder auf und verbietet Wahlen zu religiösen Funktionen. Als Pontifex Maximus setzt er zu seiner heimlichen Belustigung Metellus Pius ein, obwohl dessen Stottern die Amtsausübung sehr erschwert.

Auf Sullas Befehl untersucht der Pontifex Cotta den Status Caesars als Flamen dialis und kommt zum Ergebnis, daß er das Amt nicht ausüben kann, weil seine Frau nach der Proskription ihres Vaters Cinna ihr Bürgerrecht verloren hat. Sulla ruft Caesar zu sich, dessen Familie durch die Proskriptionen schon schwer getroffen ist, und befiehlt ihm, sich von seiner Frau zu trennen. Caesar lehnt ab, weil er die Chance sieht, das verhasste Amt loszuwerden, auch wenn Sulla droht, ihn umzubringen.

Begleitet vom germanischen Freigelassenen Burgundus flüchtet Caesar aus Rom, nachdem er versucht hat, seiner jetzt zwölfjährigen Frau die Lage zu erklären. Nach einer Übernachtung in einem Gasthof, bei der sie die Aufmerksamkeit eines anderen Reisenden erregen, erreichen die beiden Flüchtlinge Nersae, wo Sertorius’ Mutter Ria sie aufnimmt. Als sie weiterreisen wollen, erkrankt Caesar an einem schweren Fieber.

Aurelia sucht Sulla auf und bittet vergeblich um Gnade für ihren Sohn. Der Diktator hat einen dreisten Brief von Pompeius erhalten, der einen Triumph für seine Taten in Africa fordert. Sulla gibt ihm eine sarkastische Antwort. Caesars Zustand hat sich sehr verschlechtert, als ein Trupp Sullaner erscheint, der ihn zum Dictator bringen soll. Ria kann sie mit dem Geld bestechen, das Caesar für solche Zwecke mitgenommen hat. Burgundus bringt den Kranken zu einem neuen Versteck und muß dafür Caesars geliebtes Pferd verkaufen. Schließlich bringt Burgundus die Nachricht von Caesars Zustand nach Rom. Aurelia will einen weiteren Versuch bei Sulla wagen und holt sich die Unterstützung von dessen Frau und Tochter, die arrangieren, daß Aurelia von mehreren Verwandten und Vestalinnen begleitet wird. Sulla ist belustigt über den theatralischen Auftritt und läßt die Bittsteller eine regelrechte Dramenszene vorspielen, bis er dem Gesuch nachgibt. Sein persönlicher Arzt kümmert sich um den nach Rom zurückgekehrten Caesar, der schließlich auf dem Weg der Besserung ist. Sulla läßt ihn zu sich kommen und stimmt seiner Entlassung aus dem Flaminat zu, schon um sich an Marius zu rächen, dessen Wunsch es gewesen war, Caesar auf diese Weise unschädlich zu machen. Bevor Caesar zum Kriegsdienst in den Osten aufbricht, muß er mit einem feierlichen Opfer seine Priesterschaft aufgeben.

Teil 3: Januar 81 v. Chr. bis Sextilis 80 v. Chr.

Zu Beginn des Jahres feiert Sulla seinen Triumph. Auch Pompeius möchte triumphieren, doch Sulla verbietet es ihm. Der junge Mann gibt vor, daß seine Legionen ihn bedrängen, und läßt sie bis Capua vorrücken. Dort verläßt ihn aber der Mut, als ihm Sulla in Begleitung der Consuln und des Pontifex Maximus entgegenzieht. Zu seiner Überraschung gewährt der Dictator ihm den Triumph (aber nur, wie Metellus Pius Pompeius klarmacht, weil er jetzt Pompeius’ Ehrgeiz und Mut einschätzen kann). Der Triumph, der letzte in einer Reihe, wird für Pompeius obendrein peinlich, weil sein Elefantengespann, mit dem er Eindruck schinden will, nicht durch die Porta triumphalis paßt; Sulla ist einmal mehr belustigt. Erst ein Gespräch mit Catilina und Sullas neuentdecktem Neffen Publius heitert Pompeius’ Stimmung wieder etwas auf.

Sulla setzt seine Maßnahmen fort: er beruft neue Senatoren (Pompeius allerdings weist diese Ehre vorerst zurück), nimmt die Italiker (aber nicht die Freigelassenen) in alle Tribus auf und verpflichtet Lutatius Catulus dazu, den niedergebrannten Iuppitertempel wieder aufzubauen. Er regelt auch die Ämterlaufbahnen und die Wahlen (mit kleinen Vorteilen für die Patrizier) neu. Das Volkstribunat dagegen entmachtet er.

Bei den Spielen für Apollo sieht Sulla seinen früheren Geliebten Metrobius wieder. Er ist glücklich, daß der Schauspieler ihn in den Ruhestand begleiten will. Als er allein auf dem Rückweg ist, belauscht er aber, wie Glabrio, der Mann seiner Stieftochter Aemilia Scaura, gegenüber Catilina über Sulla sexuelle Vorlieben herzieht, sich als Verwandter des Dictators sicher glaubend. Als Sulla kurz darauf Pompeius trifft, kommt ihm eine Idee. Er zwingt die schwangere Aemilia, sich von ihrem Mann zu scheiden, und verheiratet sie mit Pompeius, der kein Problem hat, sich von Antistia zu trennen.

Vor einer großen Volksspeisung, die er am Fest des Hercules Invictus geben will, reist Sulla mit seiner Familie nach Baiae. Seine Frau Metella Dalmatica meint, schwanger zu sein wie ihre Tochter, doch ist es eine Erkrankung, wie sich herausstellt. Das Opfer für Hercules Invictus wird durch einen streunenden Hund entweiht. Die Wiederholung gelingt zwar, und das Fest findet statt, doch Sulla kommt zur Erkenntnis, daß seine Frau unrein und die Ursache des Frevels ist. Mit Hilfe des Pontifex Maximus Metellus Nepos trennt er sich von Metella Dalmatica, die zum Sterben zum Tempel der Iuno Sospita gebracht wird, und richtet ihr eine prunkvolle Bestattung aus.

Sulla setzt seine Reformen fort, indem er ständige Gerichtshöfe einsetzt, die nur aus Senatoren bestehen. Aemilia, die noch von ihrem früheren Mann schwanger ist, stirbt bei einer Fehlgeburt.

Sulla ordnet die Provinzverwaltung neu, läßt aber eine Ausnahmeregelung zu, die auch Nicht-Senatoren wie Pompeius im Bedarfsfall ein militärisches Kommando erlaubt. Bei der Ansiedlung seiner Veteranen kommt es zu Widerstand im etrurischen Volaterrae. Der aufstrebende Anwalt Cicero übernimmt auf Bitten von Marcus Valerius Messala Niger den Fall des Sextus Roscius, obwohl Sullas Vertrauter Chrysogonus darin verwickelt ist. Er gewinnt den Prozeß, und Sulla läßt Chrysogonus hinrichten.

(S. 368) Caesar meldet sich als Tribun bei Minucius Thermus, dem Statthalter von Asia, der ihm den Auftrag erteilt, vom bithynischen König Nikomedes eine Flotte zum Kampf gegen das aufständische Mitylene zu erlangen. Caesar macht sich sofort auf den Weg und kann den alten König schließlich dazu bringen, ihm 40 Schiffe zur Verfügung zu stellen, obwohl er nicht auf Nikomedes’ sexuelle Avancen eingeht. Thermus’ Legat Lucullus, der die Belagerung Mitylenes leitet, kann sich Caesars Erfolg aber nur damit erklären, daß der junge Römer sich prostituiert habe, und setzt damit ein hartnäckiges Gerücht in die Welt. Caesar trifft die anderen Tribunen, von denen vor allem Calpurnius Bibulus ihm feindlich gesinnt ist. Bei der Entscheidungsschlacht gibt Lucullus Caesar ein Himmelfahrtskommando an der Spitze der früheren Soldaten des Marianers Fimbria. Caesar zeigt sich jedoch als umsichtiger Truppenführer und bewahrt seine Kohorte vor der Vernichtung, wofür er mit der Bürgerkrone geehrt wird.

Bei einem Gladiatorenkampf trifft Sulla Valeria, die Schwester von Caesars Mittribun Messala Rufus, und beschließt, sie zu heiraten. Bei der Hochzeit verspricht er, auch dem bittenden Pompeius eine neue Frau zu besorgen. Caesar, den Sulla als Träger der Bürgerkrone in den Senat aufgenommen hat, gesteht seiner Mutter seinen Ärger wegen der Gerüchte über ihn und Nikomedes. Aurelia rät ihrem Sohn, sie zu ignorieren und sich stattdessen einen Ruf als Frauenheld zu verschaffen, indem er verheiratete Frauen aus der Oberschicht verführt. Caesar und Aurelia suchen Marius’ Witwe Iulia auf, die ihre Schwiegertochter Mucia bei sich hat. Sulla hat ihr angekündigt, sie wieder zu verheiraten, wie sich herausstellt, mit Pompeius, der seinen Antrittsbesuch macht. Caesar will, wie er es dem König und dessen Frau versprochen hat, wieder nach Bithynien reisen, bis Sulla zurückgetreten ist.

Teil 4: Oktober 80 bis Mai 79 v. Chr.

Sulla schickt Metellus Pius nach dessen Consulatsjahr nach Spanien, um gegen Sertorius zu kämpfen, der dort einen Aufstand anführt. Er selbst kündigt seinen Rücktritt nach den Consulwahlen im Sommer (79 v. Chr.) an. Aus Alexandria kommen schlechte Nachrichten: Sullas Gesandter Perperna konnte Ägypten, das der verstorbene König testamentarisch Rom übergeben hat, nicht annektieren, weil Mithridates einen neuen König eingesetzt hat, Ptolemaios Auletes. Auch Tigranes von Armenien hat seine Herrschaft ausgedehnt.

Cicero hat die reiche Erbin Terentia geheiratet. Pompeius erkauft sich mit Hilfe von Lucius Marcius Philippus Unterstützer im Senat, auch wenn es bedeutet, daß er seine frühere Geliebte Praecia mit dem einflußreichen Senator Cethegus verkuppeln muß.

Nach den Wahlen für das folgende Jahr, in dem Lepidus und Catulus Consuln werden, legt Sulla wie angekündigt sein Amt nieder und verläßt am folgenden Tag Rom – in einer orgiastischen Parade, mit der er kundtut, daß er dreißig Jahre lang seine wahre Natur verheimlicht hat. In seiner Villa in Misenum setzt er sein ungezügeltes Leben fort, begleitet von wenigen Vertrauten wie Metrobius, Lucullus und der zunächst befremdeten Valeria (die nach einer Orgie schwanger ist, unklar, von wem). Aber dann bricht Sulla krank zusammen und stirbt. Metrobius überzeugt Valeria, nicht nach Rom zurückzukehren, sondern sich mit ihm in die Cyrenaica zurückzuziehen, da sie Lucullus’ Neigung zu kleinen Mädchen kennt und gefährdet wäre. Lucullus leitet die Trauerfeier in Rom.

Teil 5: Sextilis 80 v. Chr. bis Sextilis 77 v. Chr.

Caesar reist über Athen, wo er Pomponius Atticus trifft, nach Bithynien. Zur gleichen Zeit fährt auch Gaius Verres in den Osten, als Legat des Statthalters von Cilicien, des jüngeren Dolabella. Schon auf der Reise plündert Verres in Städten und Heiligtümern die schönsten Kunstwerke. Von Cilicien aus reist er nach Norden. Bevor er nach Bithynien kommt, begehrt er in Lampsakos die angeblich wunderschöne Tochter eines vornehmen Bürgers. Es kommt zum Streit, bei dem ein Lictor erschlagen wird. Verres fordert einen Prozeß und erpreßt Dolabella, gemeinsam mit Claudius Nero, dem Statthalter von Asia, dafür nach Lampsakos zu kommen. Aus Bithynien erscheint auch Caesar und beobachtet, wie Verres schließlich erreicht, daß Vater und Bruder der von ihm Begehrten hingerichtet werden. (Das Mädchen stellt sich zu Caesars Belustigung als häßlich heraus.)

Caesar bleibt über ein Jahr in Bithynien und besucht seinen Großonkel Rutilius, der in Smyrna lebt. Dann ruft ihn der neue Statthalter Servilius Vatia nach Cilicien: Caesar soll wieder eine Flotte zusammenstellen, diesmal für den Kampf gegen Piraten. Caesar reist nach Rhodos und Zypern, wo er ein Verhältnis mit der Königin, einer Tochter des Mithridates, hat, und kehrt nach erledigter Aufgabe nach Rom zurück, um seine Karriere voranzutreiben.

(S. 547) In Rom hat der Consul Lepidus inzwischen den Senat dazu gebracht, einige Maßnahmen Sullas zu modifizieren. In Etrurien bricht wieder eine Rebellion aus, und Lepidus und sein Kollege Catulus sollen jeweils vier Legionen ausheben. Da erhebt sich im Senat Philippus und warnt davor, Lepidus ein Heer anzuvertrauen, weil er die sullanische Ordnung aufheben wolle. Beide Consuln schwören einen Eid, nicht gegeneinander vorzugehen, und beginnen mit der Truppenaushebung. Philippus agitiert im Senat weiter gegen Lepidus, wie Servilia, Frau von Lepidus’ Freund Brutus, herausfindet, wohl, um die Bahn für Pompeius freizumachen. Da Lepidus keine Wahlen abhält, beginnt das neue Jahr ohne Consuln. Lepidus stellt als Proconsul die Forderung nach der Aufhebung von weiteren Maßnahmen Sullas und wird jetzt zum Rebellen erklärt. Die von einem Interrex durchgeführten Wahlen ergeben Decimus Iunius Brutus und Mamercus Aemilius Lepidus Livianus als neue Consuln. Das Kommando gegen Lepidus verbleibt bei Catulus, und Philippus erreicht, daß Pompeius mit zwei Legionen gegen Brutus, den Statthalter von Gallia cisalpina, vorgehen kann. Lepidus wird vor den Toren Roms geschlagen und zieht sich nach Sardinien zurück, wo er stirbt. Brutus ergibt sich Pompeius und darf zunächst abziehen, wird dann aber als Verräter hingerichtet. Pompeius behält seine Legionen, in der Hoffnung auf ein Kommando in Spanien gegen Sertorius. Servilia plant eine schnelle neue Heirat, und mit Decimus Iunius Silanus präsentiert sich auch ein geeigneter Kandidat. Philippus erreicht es, daß die Truppen des Mamercus Aemilius Lepidus Livianus, der nach Spanien ziehen soll, meutern, und als sich im Senat kein geeigneter Kandidat findet, erhält Pompeius das Kommando.

Teil 6: September 77 v. Chr. bis Winter 72–71 v. Chr.

Pompeius zieht mit seinen sechs Legionen auf einer bisher nicht benutzten Paßstraße über die Alpen, um aufständischen Galliern so weit wie möglich aus dem Weg zu gehen. Aus seinem Winterquartier in Emporiae schreibt er an Metellus Pius, den Statthalter des jenseitigen Spanien, und legt ihm seinen Kriegsplan dar. Sertorius plant seine Gegenmaßnahmen. Mit einer Legion aus dem Heer des Metellus erreicht der Quaestor Memmius Saguntum. Pompeius marschiert an der Küste entlang nach Süden. Bei Lauro trifft er auf Sertorius und erleidet eine schwere Niederlage, die ihn die Hälfte seiner Truppen kostet. Er muß sich nach Emporiae zurückziehen. Metellus hat unterdessen Sertorius’ besten Legaten Hirtuleius geschlagen und fährt mit seiner Flotte an der Küste entlang über Saguntum nach Norden. Unterwegs erfährt er, daß Sertorius in Verbindung mit Mithridates steht. In Emporiae muß Metellus den entmutigten Pompeius wieder aufbauen und plant den Feldzug des kommenden Jahres.

Im Frühjahr [75 v. Chr.] zieht Pompeius wieder nach Süden und kann bei Valentia zwei Legaten des Sertorius, darunter Perperna, schlagen. Wie geplant trifft er am Sucro auf Sertorius und bietet die Schlacht an, obwohl Metellus noch nicht eingetroffen ist. Dieser ist auf einem großen Umweg, um sein wahres Ziel zu verschleiern, durch die Mitte Hispaniens gezogen und hat Hirtuleius vernichtend geschlagen. Er trifft gerade rechtzeitig beim Sucro ein, um Pompeius aus einer schwierigen Lage zu befreien und Sertorius eine schwere Niederlage beizubringen. Pompeius wurde in der Schlacht verwundet. Bevor er in sein Winterlager am Durius aufbricht, schreibt er an den Senat und fordert Geld und Verstärkung, die der Senat auf Drängen des für das folgende Jahr zum Consul gewählten Lucullus auch bewilligt.

Im folgenden Jahr [74 v. Chr.] gehen Pompeius, dessen Verstärkungen gemeinsam mit seinem Freund Varro gekommen sind, und Metellus systematisch gegen Sertorius vor, für dessen Ergreifung sie eine Belohnung ausgesetzt haben. Weil die Ernte in diesem Jahr im ganzen westlichen Mittelmeerraum schlecht ausgefallen ist, nimmt Metellus zwei von Pompeius’ Legionen mit in das Winterquartier im jenseitigen Spanien, das verhältnismäßig gut darsteht. Pompeius überwintert mit dem Rest der Truppen wieder am Durius und schreibt erneut einen Brief nach Rom, in dem er damit droht, den Krieg nach Italien zu tragen, wenn er keine finanzielle Unterstützung bekommt.

Am Ende der nächsten Feldzugssaison [73 v. Chr.] ist Sertorius auf einige wenige Festungen zurückgeworfen. Er verhält sich zunehmend unberechenbarer, und vor allem die Römer in seinem Lager ziehen sich von ihm zurück. Schließlich ermordet Perperna seinen Oberbefehlshaber bei einem Fest. Pompeius verweigert ihm die ausgesetzte Belohnung und nimmt Perperna nach der letzten Schlacht des Krieges gefangen. Er läßt ihn töten und die Korrespondenz des Sertorius mit Leuten in Rom vernichten. Im Herbst [72 v. Chr.] verläßt Pompeius Spanien und überwintert in der Gallia Narbonensis.

Teil 7: September 78 v. Chr. bis Juni 71 v. Chr.

Nach seiner Rückkehr nach Rom vollzieht Caesar die Ehe mit seiner jetzt sechzehnjährigen Frau. Er bittet Catulus vergeblich, ihn in seinen Stab für den Kampf gegen Lepidus aufzunehmen. In ersten Prozessen erwirbt er sich einen Ruf als guter Gerichtsredner, den auch Cicero anerkennt. Anfang Januar [76 v. Chr.] wird seine Tochter Iulia geboren. Die Makedonier bitten Caesar, den früheren Reiterpräfekten Antonius Hybrida anzuklagen, der bei ihnen zahlreiche Menschen grausam mißhandelt hat. Caesar akzeptiert, obwohl er mit Antonius verschwägert ist, entscheidet sich aber gegen einen Kriminalprozeß; er will Antonius auf Schadenersatz verklagen und so das große Aufsehen erringen, auf das es den Makedoniern ankommt. Antonius will sich mit Hilfe des Intriganten Staienus einer Verurteilung entziehen, indem er die Volkstribunen besticht, ihm beizustehen. Das gelingt, allerdings verweigert ihm der Richter die Herausgabe der riesigen Pfandsumme, auf die er gehofft hat.

Im folgenden Jahr [75 v. Chr.] ist Cicero als Quaestor in Sizilien. Atticus versorgt ihn mit Nachrichten aus Rom, so über die jungen Claudius-Kinder und den geldverleihenden Crassus.

(S. 710) Auf die Nachricht, daß Nikomedes im Sterben liegt, reist Caesar nach Bithynien und überredet den König, sein Land Rom zu vermachen. Als Nikomedes Ende des Jahres stirbt, soll der Statthalter von Asia, Iunius Iuncus, Bithynien annektieren. Caesar will zu rhetorischen Studien nach Rhodos reisen. Auf dem Weg fällt er dem Piraten Polygonus in die Hände, der ein Lösegeld erpressen will. Caesar erhöht die geforderte Summe von sich aus, kündigt den Piraten aber an, sie aufzuspüren und kreuzigen zu lassen. Man nimmt ihn nicht ernst, doch nachdem die Städte Patara und Xanthos das Lösegeld aufgebracht haben, stellt Caesar in Rhodos eine Flotte auf und nimmt Polygonus und dessen Männer gefangen. Er bringt sie nach Pergamon, weil nur der Statthalter Gewalt hat, sie kreuzigen zu lassen. Iuncus ist in Bithynien, wo Caesar ihn aufsucht; der Statthalter verweigert aber die Hinrichtung der Piraten, um sie als Sklaven zu verkaufen. Caesar kehrt nach Pergamon zurück und erreicht durch einen Schwindel, daß Iuncus’ Quaestor die Piraten kreuzigen läßt.

In Rhodos erreicht Caesar die Nachricht, daß Mithridates Anspruch auf Bithynien erhebt. Zu seiner Abwehr sind beide Consuln des Jahres [74 v. Chr.], Lucullus und Cotta, in den Osten entsandt. Noch vor ihrer Ankunft hört Caesar von Mithridates’ Plan, Asia anzugreifen, und entschließt sich, die Abwehr selbst zu organisieren. Mit der Miliz der asiatischen Städte und der Unterstützung des Galaters Deiotarus kann er das von Mithridates ausgesandte Heer vernichten und meldet sich anschließend in Pergamon bei Lucullus, der die Kompetenzüberschreibung Caesars aber scharf tadelt und ihm befiehlt, sich in Gytheion zu melden, wo Marcus Antonius, Praetor mit einem Imperium gegen die Piraten, sein Hauptquartier aufschlagen will. Caesar sammelt einmal mehr eine Flotte und kehrt dann nach Rom zurück, wo er in das Kollegium der Pontifices aufgenommen werden soll.

(S. 768) In der Gladiatorenschule des Lentulus Batiatus bei Capua, die Lucius Marcius Philippus gehört, lebt ein Gladiator, der sich Spartacus nennt. Er kämpft als Thraker, ist aber Italiker, der wegen Meuterei aus der römischen Armee ausgestoßen wurde. Trotz des rigiden Überwachungssystems, das Batiatus eingerichtet hat, kann Spartacus eine Revolte organisieren. Mit 70 Gladiatoren und den Küchensklavinnen läßt er sich am Vesuv nieder. Er überzeugt die anderen, sich nicht zu verstreuen, sondern gemeinsam zu kämpfen und auf die Ankunft von Quintus Sertorius zu warten. Das Heer der Aufständischen wächst allmählich an, vor allem durch Samniten, aber auch einige Sklaven. Einen gegen ihn ausgesandten Praetor mit fünf unerfahrenen Cohorten kann Spartacus schlagen und später zwei weitere Praetoren mit zwei gerade rekrutierten Legionen.

Rom muß jetzt in größerem Maß Truppen aufstellen, die unter dem Kommando der Consuln des folgenden Jahres [72 v. Chr.], Gellius und Clodianus, stehen. Spartacus’ stark angewachsenes Heer beginnt damit, Städte zu plündern, die sich nicht ergeben. Jetzt will Spartacus zu Sertorius nach Spanien ziehen. Ein Teil des Sklavenheeres, der nicht mitgehen will, spaltet sich ab und wird von den Römern vernichtet, aber Spartacus setzt sich gegen die Consuln durch und erreicht das diesseitige Gallien, dessen Statthalter Cassius geschlagen und gefangengenommen wird. Aber als Spartacus seinem Gefangenen aufträgt, seine Pläne dem Senat zu berichten, muß er sich auslachen lassen, denn Sertorius ist tot und der Krieg in Spanien so gut wie beendet. Mit seiner Frau, der Priesterin Aluso, faßt Spartacus jetzt den Plan, zu Mithridates zu ziehen, doch das Heer weigert sich. Neues Ziel soll Sizilien sein.

(S. 801) Unmittelbar nach seiner Aufnahme in das Pontifikat geht Caesar in das jenseitige Gallien, um unter Fonteius Kriegsdienst zu leisten. Im folgenden Jahr läßt er sich zum Militärtribunen wählen. Das Kommando gegen Spartacus ist jetzt Crassus als Proconsul übertragen worden. Er stellt sechs Legionen dafür auf; die beiden consularischen Legionen werden von Spartacus in die Flucht geschlagen, bevor er sie seinem Heer angliedern kann. Um die Disziplin wieder herzustellen, läßt er die überlebenden fünfzehn Cohorten dezimieren. Spartacus ist an der Straße von Messina angekommen, kann aber nicht nach Sizilien übersetzen, weil die Piraten, mit denen er verhandelt hat, ihn betrügen. Crassus schließt das Heer durch eine Befestigung ein und weist ein Unterhandlungsangebot, das Aluso überbringt, ab. Im Winter kann das Heer des Spartacus unter großen Verlusten die Befestigung durchdringen. Spartacus erkennt, daß er verloren hat, und stellt sich einer letzten Schlacht. Allerdings findet er sich nicht unter den Toten; Crassus und Caesar, der dessen Vertrauter geworden ist, vermuten, daß der ehemalige Gladiator mit Aluso entkommen ist. Crassus läßt die 6.600 Gefangenen an der Straße zwischen Capua und Rom kreuzigen.

Teil 8: Mai 71 v. Chr. bis März 69 v. Chr.

Pompeius hat geplant, sich zum Consul wählen zu lassen und den Spartacus-Aufstand niederzuschlagen, doch der ist bereits beendet, als er Italien erreicht, nur einige Versprengte kann er niedermachen. Unzufrieden zieht er mit einer Cohorte nach Rom, wo auf dem Marsfeld auch Crassus lagert, und entwirft einen Brief an den Senat, in dem er einen Triumph fordert und seine Bewerbung für das Consulat ankündigt. Philippus soll ihn im Senat verlesen. Unterdessen besucht Pompeius seinen »Nachbarn« Crassus, bei dem er sich zum ersten Mal mit Caesar unterhält. Er läßt Philippus gegen eine Landversorgung für Crassus’ Soldaten agitieren. Caesar verhandelt für Crassus mit Pompeius und schlägt vor, daß die beiden sich gemeinsam zu Consuln wählen lassen und Sullas Beschränkungen für die Volkstribunen wieder aufheben, um sich mit deren Hilfe gegen mögliche Anklagen abzusichern, die beiden drohen, wie Caesar Pompeius klarmacht.

(S. 867) Pompeius und Crassus dürfen in absentia kandidieren und werden zu Consuln gewählt, Pompeius mit der größeren Stimmenzahl. Caesar soll für ihn das Gesetz entwerfen, mit dem den Tribunen ihre alten Rechte zurückgegeben werden. Zu Hause hat Caesar etwas Ärger, weil Antonius, der Mann seiner Cousine, sich nach Mißerfolgen gegen die Piraten auf Kreta das Leben genommen hat. Zum ersten Mal seit Sulla gibt es unter Pompeius und Crassus wieder Censoren, die in Asia das vorsullanische System der Besteuerung wieder einführen wollen; der gegen Mithridates erfolgreiche Statthalter Lucullus ignoriert es aber.

(S. 884) Die sizilischen Städte wollen Verres anklagen, der ihre Kunstschätze geplündert hat. Nach Zögern übernimmt Cicero Pompeius zuliebe die Anklage, obwohl Verres mit seinem Verteidiger Hortensius gute Aussichten auf Freispruch hat, zumal seine Schwäger, die Metelli, den Prozeß auf das folgende Jahr zu verschleppen versuchen, wenn sie Consul und Praetor sein werden. Cicero kann dies durch Schnelligkeit beim Sammeln der Beweise aber verhindern und erreicht durch eine Abänderung des Prozeßablaufs eine so überzeugende Anklage, daß Hortensius auf die Verteidigung verzichtet und Verres aus Rom flüchten muß, unter Mitnahme nur eines Teils seiner geraubten Kunstschätze. Cicero, der für das folgende Jahr zum Aedilen gewählt ist, erhält als Gegenleistung günstiges Korn aus Sizilien. Atticus bietet ihm an, zukünftig seine Schriften zu veröffentlichen.

(S. 904) Auf Caesars Rat will Crassus die prunkvollen Spiele, die Pompeius geplant hat, durch eine öffentliche Bewirtung und eine Gratis-Verteilung von Getreide übertrumpfen. Als Pompeius dies nach einem spektakulären Auftritt bei der transvectio equitum erfährt, bekommt er einen Wutanfall. Der Praetor Lucius Aurelius Cotta, Caesars Onkel, legt einen Vorschlag zur Neuordnung der Gerichtshöfe vor, die gleichmäßig von Senatoren, Rittern und Aerartribunen besetzt werden sollen. Caesar ist besorgt über den Gesundheitszustand seiner Tante Iulia. Gegen Ende des Jahres erreicht Caesar mit Hilfe der Aurelii zur großen Freude des Volkes eine öffentliche Versöhnung der beiden Consuln.

Zu Beginn des folgenden Jahres stirbt Iulia. Caesar richtet ihr ein aufwendiges Begräbnis aus, bei dem er verbotenerweise die Ahnenmasken der Marii vorführen lässt und in seiner Leichenrede zugleich Iulia ehrt und sich selbst herausstellt. Kurz danach stirbt Cornelia im Kindbett. Caesar, vom Tod zweier Angehörigen schwer getroffen, richtet auch ihr ein öffentliches Begräbnis aus und reist dann als Quaestor nach Spanien.

10. Januar 2010: Erste Veröffentlichung.