Simon Scarrow

Under the eagle

London : Headline, 2000
Paperback-Ausgabe ebd. 2001

(Zur Inhaltsangabe)

Bewertung

In weiten Passagen ist dieser Roman eine eher unhistorische Soldatengeschichte. Männlichkeits- und Militärideale werden unkritisch und als positives Vorbild dargestellt, was sich an Catos Person deutlich zeigt, der am Ende des Romans in der Legion seine wahre Heimat findet. Zwischendurch darf er sich in zahlreichen, mehr oder weniger austauschbaren Kämpfen bewähren. Die schon länger dienenden Offizieren und Soldaten verhalten sich so, wie man es auch einschlägigen Filmen und Romanen kennt; der Ausbilder Bestia etwa entspricht einem „drill sergeant“ amerikanischer Army-Filme oder einem „Schleifer“ der deutschen Landsertradition.

Die militärischen Realien der römischen Zeit stimmen dabei zu großen Teilen, aber längst nicht immer:

Neben der rein militärischen gibt es natürlich auch noch die politische Handlung, in der Narcissus (für Claudius), Flavia (für ihren Mann) und Vitellius (für sich selbst) um Macht und Einfluß kämpfen. Einiges ist hier durchaus gut dargestellt, etwa die prekäre Stellung von Claudius am Beginn seiner Regierungszeit; auch der Versuch des Narcissus, eine Meuterei zu unterdrücken, ist, wie schon erwähnt, belegt. Aber die Intrigen sind doch zu simpel gestrickt, um das Buch zu einem Thriller zu machen. Die Identität des Spions, vor allem aber Flavias Aktivitäten sind sehr schnell zu durchschauen. Es trägt auch nicht zur Erhöhung der Spannung bei, daß viele Leser wissen dürften, daß Vespasian, Titus, Vitellius und Plinius die geschilderte Zeit um mehrere Jahrzehnte überleben werden, die drei ersten davon zum Schluß ihres Lebens als römische Kaiser. Selbst bei Flavia ist klar, daß Vespasian sich nicht etwa umgehend von ihr trennen wird, denn der jüngere Sohn des Paares, der ebenfalls Kaiser werdende Domitian, wird ja erst Jahre später geboren. Bei den Personen hätte man freilich noch Vespasians Bruder Sabinus erwarten können, der ebenfalls an der Eroberung Britanniens teilnahm.[[6]] Dafür wird Vespasian hier (S. 29) dessen Cognomen zugeschrieben. Daß Vespasian seine Ernennung zum Legaten ausgerechnet Narcissus verdankte,[[7]] wird nicht erwähnt; Vespasian kritisiert im Gegenteil den Einfluß des Freigelassenen (S. 236–237). Ebenso verschweigt der Roman die niedrige Herkunft von Vespasians Frau Flavia Domitilla[[8]] und erweckt den Eindruck, daß sie mindestens derselben sozialen Stufe angehörte wie ihr Mann, auch wenn ihr Status im kaiserlichen Palast (eine Fiktion Scarrows) nicht näher spezifiziert wird. (Vespasians eigene Herkunft war natürlich nur im modernen Sinne „provincial“ [S. 237].)

Kleinigkeiten: Die Varusniederlage lag zum Zeitpunkt der Handlung schon mehr als dreißig Jahre zurück (S. 79: „nearly thirty years earlier“). Daß eine germanische (?) Rebellion so nahe an einem Legionslager stattfand wie in Kap. 6 ff. geschildert, ist recht unwahrscheinlich. Gefüllte Haselmäuse als Delikatessen auf römischen Banketten mag es gegeben haben, ihre Verwendung in historischen Romanen und Filmen ist inzwischen aber zu einem Cliché geworden.[[9]] Ungewöhnliche Namensformen/Druckfehler: „decurians“ (Vorspann, später richtig); „Mammertine“ (S. 100); „hypercaust“ (S. 213); „Gaius Marcellus Dexter“ (S. 305; vielleicht fehlt hier aber nur das nomen gentile); „Retarius“ und „Mirmillo“ (S. 327).

Eine streckenweise durchaus unterhaltsame, aber doch recht militaristische Lektüre mit eher magerem historischen Bezug.

Inhalt

Prolog: (55 v. Chr.) Beim fluchtartigen Rückzug aus Britannien muß Gaius Iulius Caesar eine Kiste mit seinem Kriegsschatz zurücklassen. Ein Centurio versucht, den Ort zu dokumentieren, wo er die Kiste im Moor versenkt hat.

1. (42 n. Chr.) Der Centurio Lucius Cornelius Macro hat Wachdienst in einem Legionslager am Rhein, als ein Trupp neuer Rekruten anmarschiert. Einer von ihnen, Quintus Licinius Cato, ein zarter junger Mann, erregt sofort das Mißfallen des Ausbilders Bestia, vor allem, als er behauptet, eine persönliche Botschaft für den Legaten mitzuführen. Bestia schickt Macro mit Cato zum Hauptquartier. Unterwegs erzählt Cato, daß er kaiserlicher Freigelassener ist, der auf Wunsch des Kaisers Claudius in die Armee eintritt.

2. Macro bringt Cato zunächst zum Tribunen Aulus Vitellius, aber Cato besteht darauf, seine Botschaft dem Legaten Vespasian persönlich zu überbringen. Dieser ist verärgert über die kaiserliche Einmischung, zumal Claudius ihn brieflich anweist, Cato gleich zum Centurio zu machen. Das verweigert Vespasian, gibt ihm aber den Rang eines Optio in der Centurie Macros.

3. Nach dem ersten anstrengenden Tag fällt Cato völlig erschöpft in sein Bett. Er mußte die Einheitskleidung der Legionäre übernehmen und dann mit den anderen Rekruten an Bestias Grundausbildung teilnehmen; einer von ihnen, der frühere Sträfling Pulcher, hat mit Cato zudem Streit angefangen. Unterdessen versucht Macro vergeblich, vom Quartiermeister zu erfahren, wohin der Feldzug, der gerade vorbereitet wird, die 2. Legion führen wird.

4. Pulcher sucht Cato in dessen Quartier auf, um ihn durch eine Verletzung zu demütigen. Gerade rechtzeitig erscheint Macro, der Cato ankündigt, daß er zusätzlich zur Grundausbildung auch in die Aufgaben des Schreibers der Centurie eingewiesen wird.

5. Cato versucht, mit der Grundausbildung zurecht zu kommen, und gilt allmählich als Feigling, weil er einen Kampf mit Pulcher vermeidet. Nach einigen Wochen kündigt Macro ihm an, daß er ihn auf eine kurze Strafexpedition in ein nahe gelegenes germanisches Dorf mitnimmt, die die 3. Cohorte unter Führung des Vitellius unternimmt.

6. Der Marsch zum Dorf verläuft ohne Probleme, und Vitellius betritt es mit nur einer Centurie, in der Hoffnung, den widerspenstigen Anführer schnell festnehmen zu können. Auf einmal beobachten die wartenden Legionäre, wie sich eine große Schar Germanen dem Dorf nähert. Vitellius zieht sich mit seiner Centurie unter kleineren Gefechten aus dem Dorf zurück, aber der weitere Weg ist von den Germanen abgeschnitten.

7. Im Lager läßt Vespasian die verbliebenen Legionäre (einschließlich der sonst befreiten Immunes) zur Vorbereitung auf die geplante Invasion Britanniens exerzieren. Trotz aller Rhetorik des geheimen Schreibens, in dem Claudius den Feldzug angekündigt hat, ist der Legat skeptisch, zumal sich in seinem Lager auch noch jemand befinden soll, der an einer kürzlich niedergeschlagenen Verschwörung beteiligt war.

8. Vitellius läßt die Cohorte umkehren und das befestigte Dorf besetzen, um sich dort gegen die Übermacht der Germanen zu verteidigen. Macro sichert mit seinen Leuten gegen heftigen Widerstand eines der Tore. Vitellius will im Dorf aushalten, bis Entsatz aus dem Lager kommt.

9. Die Germanen bereiten den Sturm auf das Dorf vor. Cato wird das Feldzeichen der Centurie anvertraut, da der Feldzeichenträger das Kommando eines gefallenen Centurios übernimmt. Zeitweilig kann Macro auf Catos Vorschlag die Germanen mit Feuer zurückschlagen. Als es jedoch auf den Wall und das Tor übergreift, müssen sich die Legionäre zurückziehen.

10. Beim Rückzug können die Römer die Germanen zeitweilig auf Distanz halten, aber dann wird Macro von einem Speer im Bein verwundet. Cato springt ihm zu Hilfe.

11. Vespasian ist im Lager begleitet von seiner Frau Flavia und seinem kleinen Sohn Titus. Zu seiner Bestürzung erfährt er, daß seine Frau durch den Lagerklatsch das Ziel des Feldzugs schon erfahren hat. Als die Wache einen entfernten Feuerschein meldet, schickt Vespasian die Reiter zur Erkundung aus und läßt die Legion abmarschbereit machen.

12. Cato und Macro haben den Kontakt zum Rest der Centurie verloren und verbergen sich in einer Hütte. Sie werden getrennt.

13. Cato versucht, sich mit der Kleidung eines niedergeschlagenen Germanen zu tarnen. Er stößt dann wieder auf Macro, der trotz seiner Verletzung versucht, sich in Sicherheit zu bringen. Sie erreichen Vitellius und die zusammengeschmolzene Cohorte, die immer weiter bedrängt wird, bis sich die Germanen zurückziehen, weil das Dorf inzwischen völlig in Flammen steht. Die Römer bereiten sich auf den Endkampf vor, als die Germanen auf einmal abziehen und römische Reiter erscheinen.

14. Macro liegt im Lazarett und ist ungeduldig wegen seiner langsamen Genesung. Cato, der ihn dort besucht, versucht mehr recht als schlecht, die Centurie zu führen.

15. Cato muß aber auch noch an Bestias Drill teilnehmen und ist vor dessen Schikanen und Pulchers Drohungen weiterhin nicht sicher.

16. Weil Bestia ihn zum Latrinendienst eingeteilt hat, erscheint Cato mit Verspätung auf einem Gastmahl, das Vespasian für die Offiziere gibt. Flavia unterhält sich mit Vitellius über die Stabilität von Claudius’ Herrschaft. Sie kennt Cato aus gemeinsamen Zeiten im Kaiserpalast, wo es auch einmal zu einer intimen Begegnung gekommen ist. Vespasian verkündet, was inzwischen schon alle wußten, daß die Legion zur Eroberung Britanniens aufbrechen wird. Zurück im Lazarett, bittet Macro Cato, ihn Lesen und Schreiben zu lehren; daß er es nicht kann, konnte er bisher verschleiern.

17. Mit dem Frühjahr bereitet die Legion den Abmarsch vor, was auch zahlreiche Händler anzieht. Cato will bei ihnen Lesestoff für Macros Unterricht kaufen und verguckt sich dabei in eine junge Sklavin, die gerade an Flavia verkauft wird. Die Frau des Legaten erkennt sofort, daß Cato sich für Lavinia (so ihr Name) interessiert.

18. Sie lädt Cato ein, sich bei ihr Bücher auszusuchen. Auch Macro bekommt mit, daß sein Optio und heimlicher Lehrer sich verliebt hat.

19. Cato sucht Flavia noch mehrmals auf, in der heimlichen Hoffnung, Lavinia zu treffen. Flavia erkennt dies und erzählt ihm, daß Lavinia vorher dem Tribun Plinius gehört hat, der sie wegen angeblicher Nutzlosigkeit als Haussklavin entlassen hat; Gerüchte wollen aber wissen, daß sie sich von Vitellius verführen ließ und Plinius sie deshalb verkauft hat. Am nächsten Tag marschiert die Legion aus dem Lager ab.

20. Auf dem Marsch erhält Cato eines Abends eine Nachricht; Macro gewährt ihm Ausgang.

21. Vespasian teilt seinem Stab mit, daß die zur Invasion bei Gesoriacum versammelten Legionen kurz vor einer Meuterei stehen, weil sie Furcht vor dem unbekannten Britannien haben. Claudius hat seinen Vertrauten, den Freigelassenen Narcissus, entsandt, um die Lage zu klären. Der Legat wird auch weiterhin von der Nachricht beunruhigt, daß sich in seinem Lager ein Verschwörer und ein kaiserlicher Spion befinden, und er spekuliert über ihre mögliche Identität.

22. Cato trifft sich mit Lavinia. Flavia hat für die beiden einen Ort arrangiert, wo sie miteinander schlafen können, nämlich das Stabszelt. Als Lavinia Cato alleinläßt, um ein Empfängnisverhütungsmittel zu besorgen, dringt eine verhüllte Gestalt in das Zelt ein und will offenbar etwas stehlen. Es kommt zu einem kurzen Handgemenge mit Cato. Der Eindringling schlägt einen hinzukommenden Wachsoldaten nieder und flieht dann, von Cato verwundet, der ebenfalls heimlich entkommen kann, bevor das Zelt in Flammen steht und allgemeine Aufmerksamkeit erregt.

23. Vespasian ist bestürzt, weil das Geheimschreiben des Kaisers verschwunden ist, kann aber über die Vorgänge nichts Näheres erfahren, weil der Wachtposten schwer verletzt ist.
Der Eindringling, Pulcher (in Wirklichkeit kein früherer Sträfling, sondern ein Praetorianer), hat seinem Auftraggeber, einem Tribun, die gestohlene Schriftrolle gebracht, aber sie ist leer.

24. Die sechste Centurie wird vorausgeschickt, um Narcissus nach Gesoriacum zu eskortieren.

25. Vespasian unterhält sich mit Flavia über die Geschehnisse der Nacht und berichtet, daß er Lavinias Haarband im Stabszelt gefunden hat.

26. Narcissus gibt sich gegenüber Macro und Cato, den er aus dem Palast kennt, leutselig, läßt sie aber stets seine Machtstellung spüren.

27. Während einer Marschpause verhört Vespasian Lavinia. Sie gibt an, daß sie sich im Stabszelt mit Vitellius treffen wollte, in den sie verliebt sei. Tatsächlich hat sie dies auf Drängen von Flavia behauptet, die damit angeblich Cato schützen will.

28. Bei einer Rast wird die Centurie mit Narcissus von einer Schar bogenschießender Reiter überfallen. In einem schweren, verlustreichen Kampf können sie besiegt werden. Narcissus untersagt, die Überlebenden zu töten, weil er sie verhören will, doch die vermutlichen Syrer verraten nichts. Die Centurie erreicht Gesoriacum und bezieht den für ihre Legion vorgesehenen Lagerplatz, etwas von dem der anderen Legionen entfernt.

29. Zwei Tage später folgt die Legion. Aulus Plautius, der Oberkommandierende des Invasionsheers, und Narcissus erzählen Vespasian, wie sie mit der Meuterei fertig werden wollen, die von außen geschürt wird. Der Legat läßt sich von Macro über den Überfall berichten und fragt ihn nach der Loyalität der Legion aus.

30. In der Nacht sucht Narcissus incognito Vespasian auf und zwingt ihn dazu, über die Vorgänge im Stabszelt zu berichten. Narcissus erzählt ihm aber nicht, wer der kaiserliche Spion ist, nämlich Vitellius.

31. Cato geht zu Flavia, die ihm erlaubt, Lavinia zu sehen, die sich mit ihm zu einer intimen Begegnung zurückzieht.

32. Bei einem Gladiatorenkampf erniedrigt sich Narcissus in einer Ansprache an die Truppe absichtlich, um die rebellischen Legionen durch Scham dazu zu bringen, wieder den Befehlen zu gehorchen. In der Nacht läßt Narcissus durch Vitellius und Pulcher die Rädelsführer festnehmen, verhören und hinrichten.

33. Bei der Invasion landet die 2. Legion nicht in der ersten Angriffswelle; bisher gibt es wenig Widerstand von den Briten. Macro erhält von Vespasian einen Geheimauftrag: er soll mit einem kleinen Trupp die von Caesar verlorene Kriegskasse finden. Seinen Leuten erzählt Macro, daß es um die Papiere eines zu den Römern geflohenen britischen Häuptlings geht.

34. In der Nacht brechen Macro und Cato mit zehn Mann auf. Als ihr Fehlen bemerkt wird, läßt Vespasian sie als Deserteure vermerken, um sie leichter beseitigen zu können, falls sie ihren Auftrag nicht ausführen. In einem Sumpf suchen die Soldaten zunächst vergeblich, bis Cato durch Zufall auf den im Moor versenkten Wagen stößt.

35. Vespasian ist beunruhigt, weil eine große britische Streitmacht verschwunden ist. Als Macro und seine Leute die Kiste auf ihrem Wagen verladen haben, erscheint Vitellius mit Pulcher und acht syrischen Reitern und behauptet, Vespasian habe befohlen, ihm die Kiste zu übergeben. Macro weigert sich, und Vitellius läßt seine Bogenschützen angreifen. Die Legionäre, einige von ihnen verwundet, können in Deckung gehen, aber Vitellius fordert sie, in Erwartung von Verstärkung, auf, sich zu ergeben. Cato entwickelt jedoch einen Plan, mit dem Macro den Syrern in den Rücken fallen kann. Er hat Erfolg, auch wenn Vitellius und Pulcher entkommen können. Die Legionäre beginnen den Rückmarsch, als sie von Vitellius eingeholt werden. Der Tribun fleht sie an, ihn nicht festzunehmen, sondern zu Vespasian weiterreiten zu lassen, weil er auf die britische Streitmacht gestoßen ist, die im Begriff ist, die Römer zu überraschen. Macro läßt ihn gehen.

36. Macro und seinen Leuten gelingt es, sich zu verbergen, bevor eine große britische Streitmacht vorbeizieht. Sie verstecken die Kiste und versuchen, die Briten zu umgehen und die Legion zu erreichen. Vitellius ist verärgert, daß sein Plan gescheitert ist, den Schatz an sich zu bringen. Als Reiter kommen, die er für Briten hält (in Wirklichkeit römische Kundschafter) reitet er weiter, in die Richtung der 14., nicht der 2. Legion. Vollkommen erschöpft, erreichen Macro und seine Leute schließlich einen Platz, wo sie das Legionslager sehen können – aber auch die im Hinterhalt liegenden Briten.

37. Vor dem Aufbruch überkommt Vespasian ein kurzer Moment des Heimwehs nach Frau und Kind, die auf dem Festland zurückgeblieben sind.
Cato soll zu Pferd die Legion warnen. Er kann einem britischen Streiftrupp entkommen, wird dann aber von einem römischen Posten als Deserteur festgenommen und zu Plinius gebracht, der die Nachhut kommandiert. Der Tribun läßt sich überzeugen, Cato mit der Warnung vor dem Hinterhalt zu Vespasian zu schicken.

38. In einem Waldstück wird die Legion von den Briten überfallen. Cato konnte Vespasian nicht mehr rechtzeitig erreichen und reiht sich in die Legionäre Bestias ein. Die Römer sind unterlegen und werden immer weiter zurückgedrängt. Vespasian beteiligt sich schließlich selbst am Kampf.

39. Macro beobachtet den Kampf von fern und sieht eine zweite britische Streitmacht herankommen. Cato kämpft mit einem großen Briten und wird von Vespasian gerettet. Als der sich gerade zu einem Zweikampf anschickt, kommen römische Entsatztruppen, geführt von Plinius und Vitellius, und die Briten fliehen. Darunter ist auch ihr Anführer Togodumnus, der genau am Versteck von Macro und dessen Leuten vorbeikommt. Der Centurio stoppt den Streitwagen des Briten und kann ihn im Zweikampf töten.

40. Die Römer haben in einem schweren Kampf gewonnen. Macro und Cato bringen bei Vespasian ihre Anschuldigungen gegen Vitellius vor. Der Legat entläßt sie und hört sich dann Vitellius’ Version an. Der Tribun gibt zu, daß er der kaiserliche Spion ist und so von der Schatzkiste erfahren hat, die er für sich selbst sichern wollte, um seinen weiteren Aufstieg zu sichern. Er verrät auch zu Vespasians Bestürzung, wer der gesuchte Verräter ist – Flavia! Sie hat Claudius’ Schreiben zeitweilig an sich gebracht, versucht, den Diebstahl Vitellius in die Schuhe zu schieben, und den Überfall auf Narcissus organisiert. Ihr Motiv entspricht dem von Vitellius: Sie will den Aufstieg ihres Mannes sichern. Vespasian, erpreßbar geworden, muß Vitellius gehen lassen.

Anmerkungen

1. Cassius Dio 60, 19, 2–3. (zurück)

2. Polybios 6, 38, 3. (zurück)

3. Simon Goldhill: The Roman army at war, 100 BC–AD 200, Oxford 1996, S. 30–31 mit Anm. 80. (zurück)

4. Goldhill, a. a. O., S. 32, zitiert CIL 3, 1480: ein im Alter von 37 Jahren gestorbener hastatus posterior der legio IV hat 19 stipendia als Centurio absolviert. (zurück)

5. Ep. 6, 25: Huic ego ordinem impetraveram. (zurück)

6. Cassius Dio 60, 20, 3. (zurück)

7. Sueton, Vespasian 4, 1. (zurück)

8. Sueton, Vespasian 3. (zurück)

9. Siehe Mary Beard: „Apart from vomitoriums and orgies, what did the Romans do for us? Ancient Rome provides a handy non-offensive stereotype for us to define ourselves against“. In: The Guardian, 29. Oktober 2005 <http://www.guardian.co.uk/comment/story/0,3604,1604024,00.html> [abgerufen 20. Dezember 2006]; Sarah Cuthbertson: „The Official Rules for Writing Historical Fiction“, 31. Januar 2006 <http://readeryblog.blogspot.com/2006/01/official-rules-for-writing-historical.html> [abgerufen 20. Dezember 2006]. (zurück)

2. Januar 2007: Erste Veröffentlichung.