Lindsey Davis

Two for the lions

London : Century, 1998;
Paperback London : Arrow, 1999

(Zur Inhaltsangabe)

Bewertung

Die Falco-Romane von Lindsey Davis haben, vor allem im Vergleich mit den Werken Steven Saylors, den Ruf, einen eher leichten Ton anzuschlagen und nicht so problembelastet zu sein wie die Bücher des Amerikaners, die sich intensiv mit Sklaverei, Gewalt und Krieg auseinandersetzen. Ein genauerer Blick zeigt aber, daß auch Davis vor der Schilderung von Gewalt und Mord nicht zurückschreckt; es ist in erster Linie die ironische Sprache ihres Ich-Erzählers, die einen Unterschied empfinden läßt. Tatsächlich sind es vielleicht sogar manche Gordianus-Romane, die versöhnlicher enden als die Abenteuer des im privaten Bereich nicht immer erfolgreichen Falco.

Der zehnte Band der Serie zeigt auf jeden Fall eines deutliche Tendenz zum Düsteren. Die kritische Schilderung von Tierhetzen und Gladiatorenkämpfen weist eine eindeutige Parteinahme auf, die an die Saylors erinnert, und die Anzahl der Leichen ist bemerkenswert: neun der in der Übersicht am Anfang genannten »principal characters« sind am Ende tot (Leonidas mitgerechnet).

Gladiatorenkämpfe und Circusspiele haben schon immer einen großen Teil der populären Faszination Roms ausgemacht, was sich auch in in der Zahl der historischen Romane niederschlägt, in denen diese Themen eine Rolle spielen. Lindsey Davis hat die Circusrennen bereits im zweiten Band ihrer Reihe geschildert, und am Rande (durch den unglücklichen Famia) erscheinen sie auch hier noch einmal. Im Vordergrund stehen die Geschehnisse um munera und venationes, die mit vielen und im wesentlichen korrekten Einzelheiten geschildert werden. Mir ist nur nicht klar geworden, mit welchem Anspruch Saturninus in den Dreier-Kampf eintritt, der durch das Überleben von »Romanus« eigentlich schon beendet war. Gladiatorenkämpfe sind in der Forschung der letzten Jahre als ein Kennzeichen römischer Lebensart herausgearbeitet worden, das verschiedene Funktionen erfüllte: es trennte Römer (die Zuschauer) eindeutig von den Barbaren in der Arena, die mit exotischen Waffen, nicht denen des Legionärs, kämpften, und gab eine Demonstration von Tapferkeit und Sterblichkeit. Wenn auch manche psychologisierende Erklärung für die in unseren Augen grausamen Arenakämpfe wenig überzeugt, bleibt doch die Tatsache, daß Kritik, soweit uns bekannt, nur an einige Auswüchsen geübt wurde (z. B. durch Seneca) und Gladiatorenspiele samt den dafür benötigten Bauten auch in den Gegenden des Imperiums zu finden waren, wo sie vorher nicht zu finden waren. Etwas von dieser spezifisch römischen Qualität der Arena wird auch in diesem Roman deutlich.[[1]]

Amphitheater in Leptis Magna
Amphitheater in Leptis Magna;
Photo: Miles Hunter; Quelle: flickr; Lizenz: CC-BY-NC 2.0

Wie schon in Last act in Palmyra reisen Falco und seine Gefährten in raschem Tempo von einer Provinzstadt in die nächste. Für viele Leser mag dies nicht sehr fesselnd sein, aber es vermittelt doch einen gewissen Eindruck von der Ausdehnung des römischen Reiches, das in so vielen historischen Romanen auf die Stadt Rom und einige wenige bekannte Orte wie Pompeii zusammenschrumpft. Bei der Schilderung der jeweiligen städtischen Ausstattung mußte Lindsey Davis freilich aufpassen, keine Bauten aufzuführen, die erst nach der Handlung errichtet wurden. In einem Fall, beim fehlenden Hafenausbau von Lepcis, äußert Falco seine Skepsis, ob jemand diese Aufgabe jemals übernehmen würde. Nun, dies geschah über hundert Jahre später, durch den aus Lepcis stammenden Kaiser Septimius Severus.[[2]]

Rutilius Gallicus ist eine historische Figur, cos. suff. 71 oder 72 n. Chr. Seine Mission zur Neuordnung der Provinz Africa führte er als legatus Augusto pro praetore durch; daß er als solcher allein im Hafen von Oea herumlaufen würde, wo Falco ihn trifft, ist freilich kaum vorstellbar. Einige Jahre später war er übrigens Statthalter von Germania inferior und konnte die Seherin Veleda gefangennehmen, auf die in diesem Roman unter Bezugnahme auf die Ereignisse in Iron hand of Mars mehrmals angespielt wird.[[3]]

Mit Rutilius verbindet sich auch der größte historische »Schnitzer« des Buches, auch wenn Lindsey Davis die Kritik daran wohl als pedantische Erbsenzählerei abtun würde: die Umstände der Verurteilung und Hinrichtung Famias widersprechen dem, was wir über das römische Recht wissen. Famia war ohne Zweifel ein civis Romanus, und nicht nur der Althistoriker, sondern auch der Bibelleser weiß, daß römische Bürger bei einer lokalen Kapitalanklage an den Kaiser appellieren konnten, wie dies der Apostel Paulus tat. Man könnte, um den dargestellten »kurzen Prozeß« zu rechtfertigen, höchstens annehmen, daß in der rauhen Praxis der nordafrikanischen Grenze solche rechtlichen Feinheiten keine Rolle spielten, aber selbst dann hätte man zumindest den Namen des Verurteilten festgehalten. (Nebenbei bemerkt, erscheint mir auch unwahrscheinlich, daß eine Verhöhnung Hannibals für einen römischen Magistrat ein Straftatbestand gewesen wäre, die Beleidigung der lokalen Götter dagegen schon eher.)

Noch ein paar Einzelheiten sind suspekt, und ich glaube nicht, daß es sich dabei um die von Lindsey Davis angeblich absichtlich zur Verwirrung ihrer Kritiker eingebauten Fehler handelt: »Hellenistic« (252) ist ein moderner Begriff, ähnlich wie »caravel« (320), eine Parasange kein griechisches, sondern ein persisches Längenmaß (258). Der Begriff »jebel« (320) stammt aus dem Arabischen, das in römischer Zeit in Nordafrika noch nicht gesprochen wurde.

Es gibt einige wenige Lateinfehler: saepta und horrea sind Pluralformen, nicht wie hier impliziert (S. 24 bzw. 154) Singular. Die feminine Form »aureae« (84) für Goldmünzen ist falsch, ebenso die Neutrumform »gladium« (208). »Retarii« (372) ist wohl nur ein Druckfehler, weil anderswo die richtige Form steht.

Zum Schluß soll nach den historischen Einzelheiten noch die eigentliche Krimihandlung kurz betrachtet werden. Einige der Verwicklungen sind relativ leicht zu durchschauen (Scillas Kampftraining, die Rolle von Fidelis, auf die auch das Personenverzeichnis Hinweise gibt, die Identität von »Romanus« und Anacrites). Anderes ist mir, offen gestanden, bis zum Schluß und auch beim Verfassen und mehrmaligen Lesen der Inhaltsangabe nicht völlig klar geworden, aber diesen Umstand teilt der Roman natürlich mit vielen Vertretern der Kriminalliteratur. Der Hintergrund für die Verbrechen, die Rivalität zwischen den lanistae um lukrative Aufträge, erscheint auf jeden Fall plausibel. Falcos Ermittlungen erfolgen diesmal ohne irgendeinen Auftrag, aber er befindet sich offenbar ohnehin in einer Phase der Hilfsbereitschaft (vgl. sein Eingreifen bei der entlaufenen Leopardin, seine Mitwirkung bei Thalias Hundedressur und vor allem die ganze Reise nach Nordafrika, um dem auf Abwege geratenen Camillus Justinus zu helfen). Das partnerschaftliche Verhältnis zum früher stets verhaßten Anacrites entbehrt nicht einer gewissen Künstlichkeit, doch ausgerechnet der frühere Chefspion überlebt das blutige Finale.

Weitere Meinungen

Graham Harrison, The historical novel review (December 1998), http://www.stockton.edu/~roman/fiction/davis4.htm#lions2 (zuletzt überprüft Juli 2002):

»Although I did enjoy reading Two For The Lions, I also found it vaguely disappointing. [...] However for me the humour lacked something of the sparkle of her previous books and the story seemed to lose itself from time to time. That said there are still some very amusing moments. I do think Two For The Lions is a good book, just not quite as good as some of the author’s earlier works.«

Harriet Klausner, http://www.stockton.edu/~roman/fiction/davis4.htm#lions4 (zuletzt überprüft Juli 2002):

»Though Falco’s humorous but ugly soliloquies on just about everyone occasionally slows down the intriguing story line, sub-genre fans will fully relish this winning tale.«

Jane Adams, Amazon.com, http://www.amazon.com/exec/obidos/tg/stores/detail/-/books/0892966939/reviews/o/qid=950039753/sr=2-1/002-2012209-0200850 (zuletzt überprüft März 2003):

»As usual, Davis serves up a generous helping of history, a raffish band of minor characters, a charming love story, and surprisingly relevant commentary on the nature of the bureaucracy, politics, and chicanery among the rich and famous.«

Bill Ott, Booklist, http://www.amazon.com/exec/obidos/tg/stores/detail/-/books/0892966939/reviews/o/qid=950039753/sr=2-1/002-2012209-0200850 (zuletzt überprüft März 2003):

»Davis sticks closely to her successful formula here: a detail-rich scan of daily life in ancient Rome, a side trip to one of the Empire’s outposts, and lots of beguiling Nick-and-Nora banter between Falco and Helena. It’s worked before, and it works again.«

Amy Harlib, http://www.rambles.net/davis_twolions.html (zuletzt überprüft März 2003):

»Two for the Lions exemplifies Davis’s successful, meticulously researched formula: a detail-rich portrait of daily life in ancient Rome as the plot unfolds, a side trip to one of the Empire’s outposts and lots of beguiling banter in the Nick and Nora tradition between Falco and Helena.«

(Die Ähnlichkeiten zwischen den beiden vorstehenden Rezensionen, die sich auch auf die nicht-zitierten Teile erstrecken, sind auffällig; eine Klärung der Priorität kann hier aber nicht erfolgen.)

N. S. Gill (?), http://ancienthistory.about.com/library/weekly/aafprtwoforthelions.htm (zuletzt überprüft März 2003):

»More twists, turns, and identities hidden by masks make the resolution of all conflicts entertaining.«

Anonym, http://www.geocities.com/Athens/Academy/6422/rev0721.html (zuletzt überprüft März 2003):

»Basically, if you like the other Falco novels, this one will please you too. It is amusing, and a well-constructed mystery. The background is not quite as well done as usual [...] While Two For the Lions is not a good source of historical data on the circuses, it is fun, enjoyable and lightweight.«

Bill Hobbs, http://www.allreaders.com/Topics/info_3297.asp (zuletzt überprüft März 2003):

»Davis’ latest is a real ›thumbs up‹ and ›Two for the Lions‹ is worthy Sunday afternoon’s entertainment!«

»tertius3«, Leserrezension bei Amazon.com, http://www.amazon.com/exec/obidos/tg/detail/-/0892966939/ref=cm_cr_dp_2_1/002-2012209-0200850?v=glance&s=books&vi=customer-reviews (zuletzt überprüft März 2003):

»Davis’ ability to explain plot elements through actions rather than prattle is one of her outstanding accomplishments and keeps an intricate book moving along. Her language is more ribald than usual and the climax is quite bloody. I find her stories are best when tightly focused in the city of Rome, becoming diffuse whenever Falco goes overseas [...]«

Inhalt

Teil 1: Rom, Dezember 73 bis April 74 n. Chr.

1. Falco arbeitet zusammen mit Anacrites für den Census; sie sollen überprüfen, ob die Circusunternehmer ihren ganzen Besitz für die Steuer deklariert haben.

2./3. Diesen Auftrag hat Helena ihrem Lebensgefährten verschafft. Sie nutzte dabei die Vermittlung von Antonia Caenis, der langjährigen Geliebten des jetzigen Kaisers Vespasian.

4. Falco und Anacrites haben ein neues Büro in den Saepta bezogen, wo auch Falcos Vater sein Geschäft hat.

5. Ihr erstes »Opfer« ist der lanista Calliopus, der vor allem Tierhetzen veranstaltet und dafür wilde Tiere aus seiner Heimat Afrika importiert.

6. Calliopus’ Löwe Leonidas, der für die Hinrichtung von Verbrechern eingesetzt wurde, wird getötet in seinem Käfig aufgefunden.

7./8. Falco beginnt sofort zu ermitteln. Er findet heraus, daß der Löwe nicht in seinem Käfig getötet wurde, sondern in einem Transportwagen, in den ihn jemand heimlich in der Nacht geschafft hat.

9./10. Falco untersucht Calliopus’ Geschäftsunterlagen. Er entdeckt einen versteckten Nachschlüssel für die Käfige.

11. Falco kehrt in seine Wohnung zurück, wo Helena und ihre Tochter gerade Besuch von Falcos Mutter haben. Als sie und Anacrites gegangen sind, erzählt Falco Helena von seinen Ermittlungen.

12. Helena unterhält sich mit zwei Gladiatoren, die für Falcos früheren Vermieter Smaractus arbeiten, über den Circus-Betrieb, in dem das neuerbaute flavische Amphitheater für große Rivalitäten sorgt.

13. Helena erzählt, daß ihr Bruder Justinus, der mit der Braut seines Bruders durchgebrannt ist, in Nordafrika nach der verschwundenen Silphion-Pflanze suchen will.

14. Falco und Anacrites setzen am nächsten Tag ihre Untersuchungen bei Calliopus fort. Anacrites berichtet von einer Botschaft, die ihm am Abend ein Sklave gebracht hat und die einen Rumex beschuldigt, den Löwen getötet zu haben.

15. Calliopus behauptet, daß einige seiner Leute, darunter der bestiarius Iddibal, Leonidas umgebracht haben.

16. Falco befragt seinen Schwager Famia, der für eine Renngesellschaft arbeitet, nach den Vorgängen im Unterhaltungsgewerbe.

17./18. Als eine freilaufende Leopardin in den Saepta auftaucht, muß Falco den unfähigen Vigiles helfen. Das Tier flüchtet in die Bäder des Agrippa. Dort steht Falco auf einmal allein der Leopardin gegenüber, wird aber von seiner alten Bekannten Thalia gerettet.

19. Sie versorgt eine Brandwunde, die Falco sich zugezogen hat, und erzählt von den Rivalitäten im Showbusiness (in dem auch sie tätig ist). Neben Calliopus gibt es noch die lanistae Saturninus und Hannobalus; alle drei stammen aus Nordafrika.

20. Rumex, der angebliche Löwenmörder, ist ein beliebter Gladiator des Saturninus. Falco kann Helena und seine Schwester Maia, Famias Frau, nicht davon abbringen, zu versuchen, zu Rumex vorzudringen, doch sie scheitern.

21. Dagegen gelingt es Falco allein, mit Saturninus und dem etwas einfältigen Rumex zu sprechen. Die beiden waren in der fraglichen Nacht bei einem Senator, Pomponius Urtica, zu Gast.

22./23. Falco wird bei Urtica nicht vorgelassen. Er kehrt mit Helenas Vater nach Hause zurück. Camillus Verus hat ebenfalls von seinem entlaufenen Sohn aus Carthago gehört.

24. Am nächsten Tag beenden Falco und Anacrites vorerst ihre Untersuchung bei Calliopus. Ein Strauß aus seiner Menagerie stirbt an vergiftetem Futter.

25. Das Korn für den Vogel wurde von den Horrea Galbana geliefert und war eigentlich für die heiligen Gänse bestimmt.

26. Falco sucht sie auf dem Capitol auf und erfährt, daß überschüssiges Futter in einem wohl langandauernden Betrugsmanöver verschoben wird.

27./28. Falco hat sich eine Erkältung zugezogen, geht aber wie geplant mit Helena zu Saturninus, der sie eingeladen hat. Saturninus erzählt vom Gladiatorengeschäft, das für ihn als Provinzialen eine der wenigen möglichen Formen des sozialen Aufstiegs war.

29./30. Auf die Geschehnisse um den getöteten Löwen angesprochen, antwortet Saturninus allerdings ausweichend. Falco vermutet, daß ursprünglich nicht Leonidas, sondern der noch wilde Löwe Draco in der fraglichen Nacht transportiert werden sollte. Vermutlich wollte Urtica seinen Gästen ein besonderes Spektakel bieten.

31. Am nächsten Tag geht es Falco immer noch ziemlich schlecht. Anacrites kommt mit der Nachricht, daß Rumex ermordet wurde.

32. Anacrites und Falco untersuchen die Leiche. Der Gladiator wurde durch einen Stich in die Kehle getötet.

33. Zwei Kollegen von Rumex geben zu, daß auf dem Gastmahl bei Urtica ein Löwe vorgeführt werden sollte und es zu einem Zwischenfall kam, bei dem auch der Senator zu Schaden kam. Außerdem berichten sie, daß sich Saturninus und Calliopus über eine Villa entzweit haben, die der Hauptpreis in einer Lotterie war.

34. Die beiden lanistae beschuldigen sich gegenseitig des Mordes an Rumex: Calliopus soll es aus Rache für Leonidas getan haben, Saturninus, weil Rumex ein Verhältnis mit seiner Frau gehabt habe. Falco und Anacrites kommen bei ihren Ermittlungen aber nicht weiter. Einer von Calliopus’ Kämpfern, Iddibal, ist verschwunden, angeblich von einer reichen Gönnerin gekauft, obwohl dies gegen die Regeln der Arena ist. Falco versucht, zu Urtica vorzudringen, kann aber nur herausfinden, daß der Senator offenbar tatsächlich schwer verletzt ist.

35./36. Damit sind alle Spuren erkaltet, und Falco rechnet nicht damit, durch Zufall auf die Lösung zu stoßen.

37. Falco und Anacrites setzen in den nächsten Monaten ihre Arbeit für den Census fort. Der Palast kürzt aber entgegen den Abmachungen ihren Honoraranteil.

38. Niemand kommt zu einer Lesung, die Falco aus seinen dichterischen Werken veranstaltet.

39. Falco hilft Thalia bei einer Hundedressur, die sie bei den Ludi Megalesia vorführt. In diesem Zusammenhang kann er kurz mit Vespasian sprechen, der sich aber nicht in die Honorarfrage einmischt, zumal Antonia Caenis vor kurzem gestorben ist. Auf Helenas Wunsch verläßt Falco mit ihr den Circus, bevor der von ihm überführte Massenmörder Thurius den Löwen zum Fraß vorgeworfen wird.

Teil 2: Cyrenaica, April 74 n. Chr.

40. Falco, Helena, ihre Tochter, Falcos Neffe Gaius und Famia kommen mit dem Schiff in Berenice, einem Hafen der Cyrenaica, an. Da Justinus und Claudia weitergereist sind, fahren sie nach Tocra weiter, wo sie Claudia treffen.

41. Zusammen reisen sie in die nächste Küstenstadt, nach Ptolemais, wo eine Nachricht von Justinus aus Cyrene eintrifft.

42./43. In Apollonia, der Hafenstadt von Cyrene, sind endlich alle zusammen. Das durchgebrannte Liebespaar hat sich allerdings inzwischen entzweit, nachdem Justinus und Claudia einen anstrengenden Marsch durch die Wüste von Tripolitanien in die Cyrenaica unternommen haben. Falco versucht vergeblich, Claudia zu trösten.

44. Justinus will Falco den Ort zeigen, wo er in der Wüste eine überlebende Silphiumpflanze gefunden hat. Die beiden stoßen auf eine Expedition zur Löwenjagd, die von dem Punier Hanno(balus) geleitet wird, auf dessen Schiff Falco und seine Gefährten nach Nordafrika gekommen sind.

45./46. Falco und Justinus finden tatsächlich einen letzten Silphiumstrauch. Doch er wird in der Nacht von Nomaden zerstört.

47. Auf dem Rückweg nach Cyrene schlägt Justinus vor, in Rom eine Zeitlang für Falco zu arbeiten. Von Helena erfährt Falco, daß Vespasian ihm nun doch die volle Entlohnung gewährt hat.

48./49. Aus Rom ist Falco eine neue Clientin nachgereist, Scilla, die Freundin des Pompeius Urtica. Der Senator ist inzwischen an seinen Verletzungen durch den Löwen gestorben, und Scilla will, daß Falco ihr dabei hilft, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, Saturninus und Calliopus, die in ihre tripolitanische Heimat zurückgegangen sind.

Teil 3: Tripolitanien, Mai 74 n. Chr.

50. Falco und seine Begleiter (ohne Justinus und Claudia, die, wieder versöhnt, in der Cyrenaica zurückgeblieben sind) landen entgegen ihrer eigentlichen Absicht in Sabratha, aus dem keiner der beiden Männer stammt, die sie suchen, aber Hanno.

51. Der Tierfänger ist immer noch unterwegs, aber seine Schwester Myrrha empfängt die Besucher. Falco erkennt, daß er sie in Rom zusammen mit Iddibal, dem bestiarius des Calliopus, gesehen hat. Iddibal stellt sich als Hannos Sohn heraus.

52. Myrrha nimmt ihre Besucher mit nach Lepcis, wo sie ihren Bruder und Iddibal treffen will. Falco vermutet, daß Hanno seinen Sohn bei seinem Konkurrenten Calliopus eingeschleust hat, um diesem und Saturninus zu schaden.

53. Bei einem Zwischenstop in Oea erfährt Falco, daß der dort lebende Calliopus von einem gewissen Romanus nach Lepcis gebracht wurde, angeblich, um gegen Saturninus auszusagen. Falco trifft den aus Rom gesandten Senator Rutilius Gallicus, der im Auftrag des Kaisers einen Grenzstreit zwischen Oea und Lepcis entscheiden soll, und fährt mit ihm weiter. Der geheimnisvolle Romanus ist in Lepcis auch bei Rutilius gewesen und hat sich bei dessen Mitarbeitern nach Falco erkundigt.

54. In Lepcis befragt Falco sofort Iddibal, der zugibt, im Auftrag seiner Familie Zwietracht zwischen Saturninus und Calliopus geschürt zu haben; er bestreitet aber, den Mord an Rumex begangen zu haben, obwohl ihn Calliopus und auch Myrrha dazu aufgefordert hatten, um seine Freiheit wiederzuerlangen.

55. Alle drei tripolitanischen lanistae sind in Lepcis; Falco muß aber weiter warten, weil Scilla noch nicht eingetroffen ist.

56. Euphrasia, die Frau des Saturninus, besucht Helena und erkundigt sich, warum Falco dort ist. Sie warnt vor Scilla, gibt aber keine Einzelheiten an. Tatsächlich ist Scilla inzwischen auch in Lepcis eingetroffen, läßt Falco aber ausrichten, seine Dienste nicht länger zu benötigen, da sie einen anderen Helfer (Romanus?) gefunden habe.

57. Rutilius und Falco besichtigen vor einem Fest, bei dem der Senator präsidieren soll, das Stadion. Dort treffen sie Camillus Justinus, der zu berichten weiß, daß bei den Spielen ein Dreierkampf auf Leben und Tod um Scillas Ansprüche ausgetragen werden soll; jeder der drei lanistae stellt einen Kämpfer, und der, dessen Gladiator überlebt, soll Scilla entschädigen (was bedeutet, daß unerfahrene Kämpfer zu erwarten sind). Falco hat böse Vorahnungen über Scillas wahre Absichten.

58. Falco und seine Begleiter sehen als Rutilius’ Gäste dem Kampf von den vornehmsten Plätzen zu. Zuerst wird ein verurteilter Verbrecher einem Löwen vorgeworfen. Wie Falco zu seiner Erschütterung feststellen muß, ist es Famia, der betrunken die lokalen Götter beleidigt hat.

59. Als Falco zusammen mit Justinus für den Leichnam seines Schwagers sorgt, stoßen sie auf den aufgeregten Iddibal, der berichtet, daß man seine Tante angegriffen hat.

60. Myrrha ist tödlich verletzt. Der Täter ist der Mann, den sie als Kämpfer ihres Bruders in die Arena schickt, ihr Dolmetscher Fidelis. Er hat, wie Falco erkennt, im Auftrag von Calliopus und Myrrha in Rom Rumex getötet und soll dafür jetzt selbst sterben. Auch Scilla taucht wieder auf, die ihren neuen Agenten Romanus vermißt, nachdem sie ihn zu Calliopus geschickt hat.

61. Wie sich herausstellt, steigt für Saturninus Scilla selbst in die Arena, die zu den wenigen Frauen gehört, die trainierte Kämpferinnen sind. Die Beziehungen zwischen den tripolitanischen lanistae werden immer verwickelter: Calliopus’ Frau Artemisia hatte eine Beziehung mit Rumex. Falco und Justinus wollen beim Kampf in der Arena sein und nehmen die Plätze der Götter-Darsteller ein, die den Tod eines Gladiators überprüfen. Für Calliopus kämpft »Romanus«, dessen Identität immer noch unklar ist, weil er einen Maskenhelm trägt. Scilla übernimmt sofort die Initiative und geht gegen Fidelis vor. Sie verwundet ihn und gibt ihm auf Hannos Geheiß den rituellen Gnadenstoß. Falco wird klar, daß es Scilla war, nicht etwa Rumex, die bei der mißglückten Vorstellung im Haus des Urtica den Löwen Leonidas getötet hat.

62. Jetzt kämpfen Scilla und Romanus, der dabei zu Fall kommt. Doch Scilla tötet nicht ihn, sondern Calliopus. Unmittelbar darauf kann Romanus sie durch ein Täuschungsmanöver erstechen.

63. Der Kampf ist noch nicht vorbei: nach einer kurzen Pause tritt Saturninus gegen Romanus an. Hanno, von Falco befragt, bestreitet nicht, mit dem Ausgang der Ereignisse zufrieden zu sein – nur der Tod seiner Schwester kommt für ihn als ein Schock. Vor Beginn des Kampfes erkennt Falco in Romanus seinen Partner Anacrites. Dieser wird von seinem trainierten Gegner zu Boden gestreckt, kann im Gegenzug aber mit einem versteckten Messer Saturninus tödlich verwunden.

64. Anacrites hat sich nur totgestellt und überlebt.

Anmerkungen

1. Literatur zu den Gladiatorenkämpfen: vgl. zu Gram, Gladiator. (zurück)

2. Vgl. zu Lepcis Magna http://www.alnpete.co.uk/lepcis/. (zurück)

3. Zu Rutilius siehe etwa http://de.wikipedia.org/wiki/Gaius_Rutilius_Gallicus. (zurück)

26. März 2003: Erstveröffentlichung
2. Januar 2007: Bild, Abschnitte umgestellt
7. Dezember 2009: Anmerkung zu Rutilius Gallicus.